Vitalstofftherapie: Nebenwirkungsarm und nachhaltig

Die Behandlung von Krankheiten durch Vitalstoffe wird in der orthomolekularen Medizin genutzt. Das Fachwort “orthomolekular” meint “richtig versorgt mit Nährstoffen” und wurde 1968 von dem amerikanischen Biochemiker Professor Linus Pauling eingeführt. Er betonte vor allem die schützende antioxidative Wirkung vieler Vitamine, die den Körper vor Schäden bewahren können. Obwohl im  Grundstudium der Medizin gerade viel Biochemie gelehrt wird, wird die orthomolekulare Medizin gerade von Ärzten äußerst argwöhnisch betrachtet und nicht ganz ernst genommen. Diese selbst bei hohen Dosierungen nebenwirkungsarme Therapie erfreut sich größter Beliebtheit vor allem bei gesundheitsbewußten Menschen. Langsam findet die Verwendung von Vitalstoffen zur Vorbeugung und Heilung auch Einzug in die Schulmedizin. 

Warum ist es heute so wichtig mit Vitalstoffen gut versorgt zu sein?

  • Gute Versorgung sichert einen optimalen Stoffwechsel auf der Zellebene und somit eine optimale Funktion jeder Zelle und jedes Organs
  •  Die empfindlichen Kraftwerke der Zellen Mitochondrien sind auf eine optimale Versorgung mit allen 45 Elementen angewiesen, um genug Energie für jede Zelle zur Verfügung zu stellen
  • Alterungsprozesse der Zelle durch Oxidationsprozesse werden durch Antioxidantien verlangsamt
  • Entzündungen, Stress, chemische Medikamente, Schadstoffe jedweder Art, Strahlungsbelastungen verbrauchen mehr Vitalstoffe, die wieder schnell aufgefüllt werden müssen
  •  Nahrungsmittel aus konventionellem Anbau und langer Lagerung können den Bedarf an Mikronähstoffe nicht mehr decken
  • Nur einige Vitalstoffe können im Körper selbst synthetisiert werden. Die überwiegende Mehrzahl muss daher regelmäßig in ausreichenden Mengen zugeführt werden
  • Anzeichen einer chronischen suboptimalen Versorgung sind in der Regel nicht sofort als solche erkennbar, jedoch in hohem Maß bei der Entstehung der gefährlichen Zivilisationskrankheiten mitverantwortlich.

Vitalstoffe von „vita“ = Leben…

  • Aminosäuren (Bausteine der Eiweise wie z. B. Taurin, Tryptophan)
  • Fettsäuren (Bausteine der Fette wie z. B. Omega 3…)
  • Mineralstoffe (Mineralien wie Magnesium, Calcium, Kalium, Natrium…)
  • Spurenelemente (Eisen, Selen, Kupfer, Mangan, Bor…)
  • Vitamine (Vit. C, Vitamine der Gruppe B, ,  Vit. D, E., K…
  • Vitaminoide (Q 10, L-Carnitin…)
  • Prebiotika (Futter-Stoffe für unser gesundes Darm-Ökosystem wie Akazienfaser, Inulin…)
  • Probiotika (Lebende Bakterien z.B. für den Darm wie E. coli, Lactobaziellen...)
  • Sekundäre Pflanzenstoffe (Selbstschutzstoffe der Pflanzen wie Phytoöstrogene, Sulfite, Flavonoide z.B. OPC, Resveratrol, Curcumin...)
  • Enzyme (Proteine als Katalysatoren des Stoffwechsels wie z. B. Amylase, Superoxiddismutase…)

 

Vitalstofftherapie ist eines meiner persönlichen Lieblingsthemen und ein wichtiger Therapieschwerpunkt in der Praxis. Diese kann sowohl durch orale Vitalstoffgaben, als auch in Form der Injektionen oder Infusionen stattfinden. Gerne orientiere ich mich bei der Erstellung eines individuellen Therapiekonzepts nicht nur nach vorhandenen Symptomen, sondern nach Ergebnissen des Blutlabors oder Metavital-Scans. Vitalstofftherapie entfaltet Ihre Wirkung nicht sofort, dafür ist sie nebenwirkungsarm und nachhaltig.  Hier ist z. B. ein Beispiel eines Therapiekonzepts und einiger Blutbefunde.

Bioverfügbarkeit : Orale Verabreichung oder Infusionen?

In der Pharmazie und in der Medizin führt praktisch kein Weg an dem Wort Bioverfügbarkeit vorbei. Bei der Einnahme von Medikamenten oder auch Nahrungsergänzungsmitteln geht es immer darum wieviel wird aufgenommen? Welcher Anteil des verabreichten Wirkstoffes kommt wirklich im Organismus an?

Bioverfügbarkeit ist per Definition der prozentuale Anteil des Wirkstoffes einer Arzneimitteldosis, der unverändert im systemischen Kreislauf zur Verfügung steht. Die Messgröße beschreibt die Schnelligkeit und den Umfang der Arzneimittelaufname.

 

Bei der Bioverfügbarkeit handelt es sich um eine sehr variable Kenngröße. Sie ist abhängig vom Wirkstoff selbst, von der Arzneimittelform und zu guter Letzt vom individuellen Stoffwechsel jedes einzelnen Patienten. Dennoch ist es möglich für jeden Wirkstoff eine spezifische Bioverfügbarkeit zu bestimmen.

Dabei ist jeder Wirkstoff der als Infusion oder Injektion verabreicht wird zu 100% bioverfügbar. Der Arzneistoff gelangt sofort in den systemischen Kreislauf und wird nicht zuerst durch die Leber verstoffwechselt.

 

Anders verhält es sich beispielsweise mit oralen Arzneimittelformen wie Nahrungsergänzungsmittel (NEM). Die Bioverfügbarkeit kann niemals einen Wert von 100% erreichen, denn die Aufnahme ist von vielen Faktoren abhängig und verläuft meist unvollständig.

 

Einige Beispiele für wichtige Einflussfaktoren:

•    pH-Wert des Magen-Darm-Traktes

•    Beschaffenheit der Schleimhaut

•    gleichzeitige Einnahme von Lebensmittel und Arzneimitteln

•    Leberstoffwechsel

•    individuelle Enzymausstattung der Entgiftungssysteme

Misst man die Wirkstoffkonzentration im Blut zu verschiedenen Zeiten nach Einnahme des NEMs und setzt die gewonnene Kurve in Relation zur intravenösen Gabe des gleichen Wirkstoffes, so erhält man die absolute Bioverfügbarkeit des NEMs, die immer kleiner als 100% ist.

 

Wirkstoffkonzentration im Blut

Infusionen und Injektionen bringen neben einer vollständigen Aufnahme und Bioverfügbarkeit weitere Vorteile:

•    niedrigere Dosierung möglich (da die Aufnahme bei 100% liegt)

•    Magen-Darm spezifische Nebenwirkungen bei Hochdosierung können vermieden werden

 

Die intravenöse Therapie ist deshalb besonders im Akutfall sinnvoll. So ist es möglich im weiteren Krankheitsverlauf oder auch bei chronischen Erkrankungen die Intervalle einer intravenösen Therapie zu erhöhen und orale Ergänzungen beispielsweise durch individuelle NEM zu verabreichen.