Wissenswertes

Schwangerschafts-Empfehlungen der WHO

von Dezember 2005

Maßnahmen, die erwiesermaßen sicher und nützlich sind

  • Vorsorge durch Hebammen oder Hausärzte für Schwangere mit niedrigem Risikostatus
  • Hebammenkreißsäle
  • Ein Vorsorgemodell mit wenigen Routineuntersuchungen (4x in der normalen Schwangerschaft!)
  • Schwangere sollen ihre Dokumentation selber mit sich führen und Zugriff auf alle Befunde haben
  • Vorgeburtliche (möglichst noch in den ersten 3 Monaten der Schwangerschaft stattfindende) Aufklärung über das Stillen
  • Eine routinemäßige Ultraschalluntersuchung vor der 24.SSW**
  • Erhöhte Kalorien/Eiweißzufuhr für Frauen mit erhöhtem Risiko für kindliches Untergewicht
  • Folsäure für alle Frauen mit Kinderwunsch oder spätestens mit dem Beginn der Schwangerschaft bis zur 12.SSW** um einen "offenen Rücken" zu verhindern
  • Jodzufuhr in Jodmangelgebieten
  • Kalziumzufuhr für Frauen mit Schwangerschafts-Bluthochdruck, und nur geringem Verzehr an kalziumreichen Nahrungsmitteln
  • Sexuelle Aktivität in der normalen Schwangerschaft ist sicher
  • Gemäßigter Ausdauersport ist erlaubt
  • Nikotin- und Alkoholentwöhnung zur Vermeidung von Früh- oder Mangelgeburten (niedriges Geburtsgewicht)
  • Akupressur (auch mit Armband) und Ingwer und Antihistamine zur Linderung von Übelkeit
  • Weizenkleie gegen Verstopfung
  • Wassergymnastik, Massagen und Rückenschule gegen Rückenschmerzen
  • Screening* auf späte Schwangerschaftsvergiftung (Präeklampsie/ Eklampsie) durch Blutdruckmessungen, kontinuierlich ab der ersten Vorsorgeuntersuchung
  • Screening und Behandlung auf Blut im Urin
  • Anti-D-Prophylaxe innerhalb 72 Stunden nach der Geburt bei Rh-negativen Frauen, die Rh-positives Kind geboren haben
  • Screening auf Down-Syndrom
  • Screening auf Hepatitis B Infektion und Impfung von Babys infizierter Mütter
  • Screening auf HIV-Infektion (AIDS), entsprechende Behandlung und geplanter Kaiserschnitt in der 38. SSW** bei infizierten Müttern zur Verminderung des Infektionsrisiko für Neugeborene
  • Äußere Wendung durch erfahrene Geburtshelfer bei Frauen mit unkomplizierten Einlingsschwangerschaften (unter wehenhemmenden Mitteln höhere Erfolgchancen – etwa 60%)
  • Lungenreifeprophylaxe mit Kortison bei drohender Frühgeburt zur Verrinderung des Risikos der Anpassungsstörungen beim Frühchen, und zur Reduktion der Sterblichkeitsraten
  • Screening* und Behandlung von Syphilis
  • Screening* auf Röteln und Impfung von Frauen ohne vorhandene Immunität nach der Geburt
  • Ausschließliches Stillen bis zum vollendeten 6. Monat des Kindes, danach Teilstillen bis über das zweite Lebensjahr hinaus ergänzt durch stufenweise Beikosteinführung

 

* Screening stellt die bevölkerungsweite Untersuchung beschwerdenfreier, subjektiv gesunder Personen mit dem Ziel der Erkennung von Vor- oder Frühformen einer Erkrankung dar. (WHO1994)

** SSW - Schwangerschaftswoche

Maßnahmen, die erwiesenermaßen ineffektiv sind

  • Vorgeburtliche CTG-Untersuchungen (Herzaktivitätsmessung), um Hinweise auf kindliches Befinden zu erhalten
  • Routinemäßiger Ultraschall im letzten Drittel der SS
  • Vaginale Untersuchungen, um Hinweise auf Frühgeburtsbestrebungen zu erhalten
  • Hochdosierte Nahrungsergänzung
  • Reduktion von Kalorien/Proteinen für übergewichtige Frauen (möglicherweise schädlich fürs Kind)
  • Eisengabe (mögliche unerwünschte mütterliche Nebenwirkungen)
  • Vitamin B6 zur Linderung von Übelkeit
  • Beckenaustastung, um Hinweise auf mögliche Frühgeburtlichkeit oder relatives Missverhältnis ( „Kind zu groß für mütterliches Becken“) zu erhalten
  • Beckenvermessung
  • Screening auf und Aufklärung über Wochenbettdepression
  • Screening auf und Behandlung von nicht spezifischen bakteriellen Scheidenentzündungen bei sonst gesunden Frauen
  • Untersuchungen der Brust bei Schwangeren, um die Chancen für erfolgreiches Stillen zu verbessern.

Maßnahmen, deren Effektivität nicht genügend erforscht ist

  • Routinemäßiger Ultraschall im 2. Drittel der SS bei Frauen mit niedrigem Risikostatus
  • Behandlung von Schwangeren mit Verdacht auf Toxoplasmose
  • Elternschule/Aufklärung zur Vorbereitung auf die Geburt und Elternschaft
  • Spezielle Kriterien-Kataloge für Schwangere, um selbst den Geburtsbeginn vorherzusagen
  • Verbesserung der Mutter-Kind-Bindung durch verschiedene Geburtsvorbereitungsmodelle
  • Vitamin-D-Gaben, Magnesiumgaben, Zinkgaben, Vitaminpräparate (z.B. Vit B6)
  • Maßnahmen gegen Wochenbettdepression
  • Salzreduktion
  • Routinemäßiges Screening auf Schwangerschafts-Diabetes

WHO-Empfehlungen zur normalen Geburt (1995)

Jede Frau hat ein grundlegendes Recht auf eine umfassende Betreuung in der Schwangerschaft. Bei allen Aspekten dieser Betreuung steht die Frau im Mittelpunkt und nimmt an der Planung, Durchführung und Beurteilung der Vorsorgemaßnahmen teil. Entscheidend für eine umfassende Betreuung in der Schwangerschaft sind neben der medizinischen Vorsorge soziale, emotionale und psychische Faktoren.

Geburt ist keine Krankheit

  • Die gesamte Öffentlichkeit sollte über die verschiedenen Verfahren der Geburtshilfe informiert sein, damit es jeder Frau möglich ist, die für sie richtige Art und Weise der Geburtshilfe zu finden.
  • Die Ausbildung der Hebammen und aller Berufsgruppen, die die Frau und das Kind rund um die Geburt betreuen, müssen gefördert werden. Die Betreuung einer normalen Schwangerschaft, bei der Geburt und im Wochenbett gehört zum Aufgabenbereich der Hebammen und der angrenzenden Berufe.
  • Es gibt keinerlei Rechtfertigung für eine Kaiserschnittrate über 10 bis 15 %. Einmal Kaiserschnitt muss nicht für alle folgenden Geburten auch Kaiserschnitt bedeuten. Nach einer solchen Operation, bei der die Gebärmutter an einer tiefliegenden Stelle geöffnet wurde, kann eine vaginale Entbindung angestrebt werden, wenn im Notfall schnell ein Eingriff durchgeführt werden kann.
  • Es gibt keine Beweise dafür, dass routinemäßige elektronische Dauerüberwachung der kindlichen Herztöne einen positiven Einfluss auf den Ausgang der Geburt hat.
  • Für eine Rasur der Schamhaare oder einen Einlauf vor der Geburt besteht kein Anlass
  • Während der Wehentätigkeit sollten schwangere Frauen nicht auf dem Rücken liegen. Sie sollten angeregt werden, während der Wehen herumzulaufen und sich frei zu entscheiden, in welcher Position sie gebären möchten.
  • Routinemäßige Dammschnitte sind nicht zu rechtfertigen.
  • Geburtseinleitungen sollte nicht aus Bequemlichkeit stattfinden. Verabreichung von Wehenmitteln sollte nur nach strenger medizinischer Indikation erfolgen.
  • Schmerzstillende und betäubende Medikamente sollten nicht routinemäßig, sondern nur zur Behandlung oder Verhütung einer Geburtskomplikation eingesetzt werden.
  • Für eine frühzeitige Eröffnung der Fruchtblase als Routineeingriff gibt es keine wissenschaftliche Begründung.
  • Das gesunde Neugeborene gehört zu seiner Mutter, wenn es der Zustand von beiden erlaubt. Die Beobachtung des Kindes rechtfertigt nicht die Trennung von der Mutter.
  • Nach der Geburt sollte der Mutter möglichst bald Gelegenheit zum Stillen gegeben werden.
  • Geburtshilfliche Einrichtungen, die mit dem Einsatz von Technik kritisch umgehen und emotionale, psychische und soziale Aspekte in den Vordergrund stellen, sollten bekannt gemacht werden. Diese Projekte sollten gefördert werden, um als Modelle für andere geburtshilfliche Einrichtungen zu dienen und die Einstellung zur Geburtshilfe in der Öffentlichkeit zu verändern.
  • Regierungen sollten über die Schaffung von Bestimmungen nachdenken, die den Einsatz neuer Geburtstechnologien nur nach angemessener Prüfung erlauben.

Diese Empfehlungen sind Teil des im April 1985 veröffentlichten Berichtes Appropriate Technology for Birth der Weltgesundheitsorganisation.

The World Health Organization


WHO Regional Office for Europe (EURO)

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