In Deutschland wird Ultraschall seit 1979 routinemäßig inzwischen mehrmals zur Vorsorge eingesetzt. Vorsichtiger ist man z. B. in England, Norwegen, Schweden, USA, Japan und Dänemark . Dort wurden die Ergebnisse einiger Ultraschall-Studien wohl etwas ernsthafter betrachtet und den Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation angepasst.
Doch wo steht überhaupt geschrieben, dass Ultraschall routinemäßig eingesetzt werden soll? Bei den meisten deutschen Schwangeren wird monatlich eine Ultraschall -Untersuchung durchgeführt und am
Schluss der Schwangerschaft bis zu wöchentlich ein CTG (Cardio-Toko-Graphie), welches auch mit Ultraschall -Wellen arbeitet. Einige Schwangere unterziehen sich mehrmals einem "Doppler" oder
lassen aus Neugierde einen "4-D-Ultraschall" machen. Viele Arztpraxen bieten außerdem eine Ultraschall-Flatrate, also eine Art "Baby-Fernsehen".
Von den gesetzlichen Krankenkassen werden in Deutschland nur 3 Basis-Untersuchungen während einer risikoarmen Schwangerschaft übernommen, die von den geltenden Mutterschaftsrichtlinien empfohlen
sind. Weitere Ultraschall -Untersuchungen werden nur nach besonderer Begründung bezahlt, oder müssten privat in Rechnung gestellt werden. Nun entstehen mehrere ethische und wirtschaftliche
Probleme. Hier sind einige davon:
Doch wer definiert die Begründung für weitere Untersuchungen? Wenn es nach der Anzahl der Ultraschall Untersuchungen bei Schwangeren in Deutschland ginge, würde es bei uns nur noch
Risikoschwangere geben.
Schlussfolgerungen einer Studie aus Rhein-Neckarkreis (2002 Heidelberg J. Petersen und A. Jahn) lauten: “Zusammenfassend zeigt sich, dass mehr als 2/3 aller Schwangeren mit auffälligen Befunden
konfrontiert waren, die einen normalen Schwangerschafts-Verlauf in Frage stellten; mehr als die Hälfte davon fühlte sich dadurch akut beunruhigt. Fast die Hälfte auffälliger Befunde wurde bei
US-Untersuchungen erhoben, wobei durchschnittlich 7 Ultraschall -Untersuchungen pro Schwangere durchgeführt worden waren.
Diese Zahl ist auch im internationalen Vergleich ausnahmslos hoch und scheint aus mütterlicher Sicht einen hohen Prozentsatz an falsch-positiven, bzw. negativen Befunden zu produzieren. Aus Sicht
der Autoren ist eine Reduktion von Screeningsmaßnahmen auf Untersuchungen mit nachgewiesener Wirksamkeit dringend erforderlich.
Schwangere nehmen bekanntlich an Ultraschalluntersuchungen teil, um die Bestätigung zu bekommen, dass alles in Ordnung ist, und dass das Kind keine Fehlbildungen hat. Die Empfehlung für eine
Ultraschall-Untersuchung wird von den Eltern nicht so hinterfragt wie bei anderen Untersuchungen- Aus ihrer Sicht handelt es sich um eine sehr attraktive Untersuchungsform, die gleichzeitig ein
soziales Event für die ganze Familie darstellt. Die hohe Akzeptanz dieses Verfahrens muss aber nicht dessen therapeutischen bzw. psychologischen Auswirkungen entsprechen. Ultraschall kann
nämlich, obwohl es eine nicht-invasive Untersuchung ist, zu ausgeprägten Depressivitätswerten oder aber auch wie in dieser Studie zu anhaltenden Sorgen, bzw. Ängsten führen.“
Wichtig: Werdende Eltern sollten vor jeder Ultraschalluntersuchung darüber informiert sein, dass sie ihr Recht auf Nichtwissen geltend machen können. Wer eine Abtreibung ablehnt
oder bestimmte „Diagnosen“ nicht wünscht, muss den Arzt rechtzeitig darauf aufmerksam machen!
Dennoch kann die Früherkennung Vorteile haben: Gegebenenfalls lässt sich ein Kaiserschnitt planen oder für eine unverzügliche intensivmedizinische Betreuung des Neugeborenen
sorgen. Damit erweist sich die Ultraschall -Technik heute als lebensrettend in manchen, seltenen Fällen, die anders nicht rechtzeitig zu erkennen wären. Jedoch bedarf der Einsatz der Technik
immer einer individuellen Risiko-Nutzen-Analyse.
Nachteile des Routinescreenings
Je nach ärztlichen Fachkenntnissen kommt es immer wieder zu belastenden Fehldiagnosen. Wissenschaftliche Untersuchungen haben keine Vorteile gefunden, wenn Ultraschall während der Schwangerschaft
routinemäßig eingesetzt wird statt nach gezielter Indikation. Beim Ultraschall sind Vorsorge und Pränataldiagnostik so miteinander verflochten, dass es werdenden Eltern schwer fällt, das
gewohnte, freundliche „Baby-Fernsehen“ auch als Pränataldiagnostik in ihrer ganzen auch ethischen Tragweite wahrzunehmen.
Andererseits verlassen sich werdende Eltern oft unbewusst darauf, es sei alles in Ordnung, wenn die übliche Ultraschall -Untersuchung nichts Auffälliges gezeigt hat. Die meisten genetischen
Veränderungen werden z. B. mit Ultraschall nicht erkannt.
Was nützen die besten Erkenntnisse über das Kind, wenn man- außer einer Abtreibung und in seltensten Fällen einer in der Schwangerschaft möglichen Therapie- in den meisten Fällen nicht
entsprechend therapeutisch einwirken kann? Vorgeburtliche Therapien stecken meist noch im Experimentierstadium.
Das Ungeborene- historisch gesehen
Obwohl der Ultraschall nicht zu den invasiven Methoden gezählt wird- weil nicht mit einer Nadel oder Sonde in den Körper eingedrungen wird-, dringt er dennoch in die Verborgenheit der
Gebärmutterhöhle ein und macht das eigentlich noch unsichtbare kleine Wesen darin gewissermaßen dem Auge zugänglich.
Dazu die Historikerin Barbara Duden:
"Kulturgeschichtlich gehört das Ungeborene in die Kategorie der „Verborgenen“, zu der auch die Toten, die Heiligen, Engel, Elementargeister
und anderes gerechnet werden können.(...) Viele Zeichen können auf sein Da-Sein hindeuten, aber bevor das Kindlein ans Licht kommt, ist es seinem Wesen nach unsichtbar, ein Noch-Nicht für das
Auge, ein nondem. Von anderen Unsichtbaren unterscheidet es sich dadurch, dass es an der Tür des Daseins klopft. Bis zur Geburt ist es für das Auge unterhalb des Horizonts. Es ist in einem
Jenseits, das mir, die ich zwischen Telefon, Computer und Faxgerät sitze, kaum mehr bewusst wird. Ich kann ja jeden „erreichen“. Ich weiß, dass ich „durchkommen“ werde: Ich erwarte, dass die
Technik funktioniert. Wir leben in einer zweckrationalen Welt, in der wir planen, erwarten, riskieren, aber selten im alten Sinne hoffen.(...) Bis in den Anfang des letzten Jahrhunderts hinein
war das Ausbleiben des Blutes ein ungewisser Zustand und Schwangerschaft ein Zustand guter Hoffnung und nicht ein durch Befruchtung ausgelöstes Syndrom."
Kein Ultraschall- was dann?
Die Natur erschafft Leben ausschließlich mit harmonischer und natürlicher Schwingung. Das Entstehen eines menschlichen Körpers aus Eizelle und Samenzelle ist ein Schöpfungsprozess, der auf der
harmonischen Kommunikation und Zusammenarbeit der Zellen basiert. Jegliche Disharmonie z. B. auch durch eine unnatürliche technische Strahlung ausgelöst, kann diesen sensiblen Prozess stören.
Statt auf ihr eigenes Gefühl zu hören und einen intuitiven Kontakt zum Kind aufzunehmen, vertrauen viele Frauen heute eher der Technik.
Die Natur hat es so eingerichtet, dass Schwangere hormonell bedingt sehr feinfühlig werden. Diese Feinfühligkeit kannst Du trainieren, damit sie Dir hilft, ein gutes Gespür für Dein Kind zu
entwickeln. Mütter, die diese innige Vertrauens- und Liebesbeziehung zu ihrem Kind in der Schwangerschaft aufbauen können, entwickeln auch die Fähigkeit wahrzunehmen, was sie und ihr Kind
brauchen und spüren selbst, wie es ihrem Kind geht.
Wenn Du die Bindung zum Kind und Deine eigene Gesundheit mit natürlichen Mitteln noch in der Schwangerschaft aufbaust, dann werden solche Untersuchungen (wie z. B. übermäßige
Ultraschall-Kontrollen), deren langfristige Unschädlichkeit nie nachgewiesen wurde, weitgehend überflüssig. Deine und die Gesundheit Deiner Kinder liegt in Deinen Händen.